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Das Wetter am Siebenschläfertag sieben Wochen bleiben mag

Das Wetter am Siebenschläfertag sieben Wochen bleiben mag

Die bekannte Bauernregel des Siebenschläfertags besagt, dass das Wetter vom 27. Juni den Trend für die nächsten 7 Wochen setzen soll. Tatsächlich ist aber vor allem die erste Juliwoche ausschlaggebend für diese meteorologische Singularität.

Der Siebenschläfertag ist ein altbekannter Lostag in der Meteorologie, welcher sich in zahlreichen Bauernregeln widerspiegelt. Das Wetter vom 27. Juni soll demnach den Trend für die nächsten 7 Wochen setzen. Anbei eine kleine Auswahl an Bauernregeln:

  • Das Wetter am Siebenschläfertag sieben Wochen bleiben mag.
  • Scheint am Siebenschläfer Sonne, gibt es sieben Wochen Wonne.
  • Wie’s Wetter am Siebenschläfertag, so der Juli werden mag.
  • Ist der Siebenschläfer nass, regnet’s ohne Unterlass.
  • Schlafen die Siebenschläfer im Regen, wird’s ihn noch sieben Wochen lang geben.

Meteorologischer Hintergrund

Tatsächlich gibt es im Hochsommer eine statistisch nachweisbare Erhaltungstendenz von Wetterlagen im Alpenraum. Für diese meteorologische Singularität ist allerdings nicht ein einzelner Tag relevant, sondern die Witterung in der letzten Juniwoche und der ersten Juliwoche. Tatsächlich findet der Lostag aufgrund der gregorianischen Kalenderreform eigentlich auch erst etwa eine gute Woche später statt. Auf die erste Juliwoche trifft diese Singularität in Süddeutschland und im Alpenraum aber in etwa 60 bis 80% der Fälle zu. Im maritim geprägten Klima Norddeutschlands ist dies hingegen deutlich seltener der Fall.

Weichenstellung

Etabliert sich Ende Juni bzw. Anfang Juli somit eine stabile Hochdruckzone über Europa, stehen die Chancen gut, dass sie bis weit in den Juli hinein erhalten bleibt. Das gleiche gilt allerdings auch umgekehrt: Liegt der Jetstream über Mitteleuropa weit südlich, so ist der Weg frei für Tiefdruckgebiete und anhaltend wechselhafte Bedingungen sind vorprogrammiert. Derzeit deuten die Modelle rund um den Monatswechsel auf ein ausgeprägtes Azorenhoch über dem Atlantik hin, was in Mitteleuropa wiederum auf eher wechselhaftes und nicht besonders heißes Wetter hindeutet. Demnach würden der Juli und die erste Augusthälfte in Europa unbeständig mit gewittrigen Schauern bei nahezu durchschnittlichen Temperaturen ausfallen.

Herkunft

Mit dem gleichnamigen Nagetier hat der Siebenschläfertag nichts zu tun. Der Name stammt dagegen von einer alten Legende: Bei der Christenverfolgung um das Jahr 250 sollen sieben junge Christen in einer Berghöhle in Ephesus entdeckt und lebendig eingemauert worden sein. Gemäß der Legende starben sie aber nicht, sondern schliefen mehrere hundert Jahre lang. An einem 27. Juni wurden sie dann zufällig entdeckt und wachten auf.