Geschlechterwandel bei Tiefs und Hochs
Mittelmeertief LISA bestimmt zwar in den ersten Tagen des neuen Jahres das Wetter im Alpenraum, doch nachfolgend tragen die Tiefdruckgebiete wieder Männernamen im Jahr 2021.
Im Gegenzug bekommen Hochdruckgebiete in diesem Jahr wieder Frauennamen. Doch warum ist das so?
Wie alles begann
Zuständig für die Taufe von Hoch- und Tiefdruckgebieten in Mitteleuropa ist die Freie Universität Berlin. Sie vergibt im Rahmen der Aktion “Wetterpate” die Namen. Jeder von uns kann eine Patenschaft übernehmen und sich so ein Hoch oder Tief selbst gönnen oder verschenken. Die Einnahmen kommen der studentischen Wetterbeobachtung am Institut für Meteorologie zugute.
Begonnen hat alles 1954 in den USA. Damals wurden zur leichteren Kommunikation zwischen den Meteorologen erstmals Tiefs mit Namen versehen. Die breite Öffentlichkeit wurde aber erst 1990 durch die Orkantiefs VIVIAN und WIEBKE darauf aufmerksam. Seit dem ist die Verwendung der Namen in den Medien quasi Standard. Jedoch waren damals Tiefs immer weiblich und Hochs männlich.
Frauen bekommen Recht auf ruhiges Wetter
Das änderte sich 1998 mit der Diskussion über eine mögliche Diskriminierung der Frauen. Tiefs bringen nun mal eher ’schlechtes Wetter‘ und sorgen mitunter sogar für Schäden. Warum sollten also immer die Frauen dafür verantwortlich sein? Letztendlich hat man sich auf eine neue Vorgehensweise geeinigt und die Geschlechter werden fortan im jährlichen Turnus gewechselt.
Im Jahre 2002 wurde schließlich die Aktion Wetterpate ins Leben gerufen. Bis heute konnten bereits über 2000 Menschen aus 15 europäischen Ländern sowie Brasilien, Japan, den USA und Südafrika als Wetterpaten begrüßt werden. Ein Hoch kostet aktuell 360 Euro, ein Tief hingegen aufgrund der kürzeren Dauer nur 240 Euro.
2021 beginnt mit „Wetterberichtigung“
Die ersten Hoch- und Tiefdruckgebiete in diesem Jahr haben migrantische Namen. Die Neuen deutschen Medienmacher*innen (NdM) sowie ihre Pendants aus Deutschland und der Schweiz haben 14 Wetterpatenschaften für die ersten Wochen 2021 gekauft, um die Hochs und Tiefs mit migrantischen Namen zu taufen. Die Kampagne läuft unter dem Namen „Wetterberichtigung“ und soll die Vielfalt in der Bevölkerung widerspiegeln.
Wie ist es zu unserer @Wetterkampagne gekommen und was wollen wir damit? Hier geht es zu unseren FAQs: https://t.co/DOegpbhhD4 #wetterberichtigung pic.twitter.com/Xy05oz7r4H
— Neue deutsche Medienmacher*innen (@NDMedienmacher) January 5, 2021
Titelbild: Adobe Stock