Polarjet: Wettermacher in Mitteleuropa
Entstehung des Polarjets
Der Polarjet bildet sich meist an der Grenze zwischen kalter Polarluft und deutlich wärmerer Luft der Subtropen und verläuft je nach Großwetterlage meist zwischen 40° und 60° geographischer Breite. Im Winter liegt die Grenze generell etwas südlicher als im Sommer. Das Maximum der Windgeschwindigkeiten wird meist zwischen 8 und 12 Kilometer Höhe erreicht, dabei werden 200 bis 500 km/h gemessen, über Japan wurden 1970 sogar bis zu 650 km/h gemessen. Das jahreszeitliche Maximum der Windgeschwindigkeit wird im Winter erreicht, wenn die Temperaturgegensätze zwischen Nord und Süd am größten sind.
Auswirkungen auf (Mittel-) Europa
Vor allem in Nord-Süd-Richtung verlaufende Bergketten stellen ein Hindernis für den Polarjet dar. Es kommt zu wellenartigen Ausbeulungen – die Geburtsstätte der Hoch und Tiefdruckgebiete. Der Polarjet hat also direkten Einfluss auf das Wetter, wobei es die stärksten Wetterscheinungen in unmittelbarer Nähe des Starkwindbandes gibt. Ende Juni/Anfang Juli kommt es häufig zu einer Stabilisierung des Polarjets, was zu sehr stabilem Wetter in Mitteleuropa führt. Vielen ist in diesem Zusammenhang die Bauernregel über den Siebenschläfertag bekannt.
Schneller von New York nach Frankfurt
In der Luftfahrt machen sich die Fluggesellschaften den Polarjet zunutze und sparen sich auf dem Weg von West nach Ost gezielt mehrere Stunden Flugzeit sowie einige Tonnen Kerosin. Auf dem Weg nach Nordamerika wird dagegen versucht, dieses Starkwindband zu umgehen.